DIE LINKE. beantragt eine Ehrung für Franz Fritsch

Hajo Schepker

Zur nächsten Ratssitzung in Bockhorn wird von mir ein Antrag der Partei DIE LINKE. zur Ehrung von Franz Fritsch in Form einer Gedenktafel oder Gedenksteins an öffentlichkeitswirksamer Stelle im Gemeindegebiet aufzustellen, eingebracht.

Vorgeschlagen wird zum Beispiel, die Gedenktafel entweder am Rathaus oder an der ehemaligen Gaststätte "Grüner Wald", die Herr Fritsch viele Jahre betrieben hat, anzubringen. Der gebürtige Berliner Franz Fritsch (1910-1973) setzte sich während der Zeit des 2. Weltkrieges für das Leben zahlreicher Jüdinnen und Juden ein und bewahrte sie vor der Deportation. Er gab ihnen in seiner Textilfabrik in Krakau Arbeit und verhalf ihnen zur Flucht über die Grenze in die Slowakei und Ungarn, indem er ihnen Papiere verschaffte. In diesem Zusammenhang geriet er selber in die Fänge der Gestapo, konnte aber fliehen. Seit Mitte der 1950er Jahre lebte Franz Fritsch in Bockhorn.

"Sein Lebensinhalt war praktische Nächstenliebe" waren die Worte einer Todesanzeige in der NWZ. Da lange Zeit nichts an Fritsch, der in der Nazizeit Charakterstärke und Zivilcourage bewiesen hat, erinnerte, sollte ergänzend zur Buchveröffentlichung von Holger Frerichs das Lebenswerk dieses mutigen Mannes, den man den "Oskar Schindler von Bockhorn" nannte, für alle sichtbar in Form eines Denkmals geehrt werden.

Schon im Jahr 2013 hat der jetzige Ehrenbürgermeister Spiekermann in einem Artikel in der NWZ darauf hingewiesen, dass Franz Fritsch eine solche Ehrung verdient hätte.