Biosphärenreservat - Faire und ergebnisoffene Diskussion ist in Bockhorn nicht erwünscht

DIE LINKE./Bündnis 90/die Grünen
KV FrieslandPressemeldung

Während die Ratsmitglieder der Grünen, Linke, SPD und FDP durch Gespräche feststellen wollten, zu welchen Bedingungen und/oder eventuelle Einschränkungen ein Beitritt zu dem Biosphärenreservat führen würde, haben CDU/UWG ohne konkrete Informationen zu benennen, eine Drohkulisse aufgebaut. Ihrer Ansicht nach ist ein Biosphärenreservat speziell für die Bauern der Ruin. Sie wollen weitere Einschränkungen nicht hinnehmen, können aber auch nicht benennen, welche Einschränkungen konkret gemeint sind.

Die Gemeinde Zetel hat in einer Stellungnahme an die Landwirte darauf hingewiesen, dass sie allen Bürgern, und nicht nur den Landwirten, verpflichtet sei. Es wäre schön gewesen, wenn diese Meinung bei der UWG oder der CDU Fraktion in Bockhorn auch bestanden hätte. Leider haben sie sich anscheinend nur für die Belange der Bauern eingesetzt.

In der EU-Agrarkommission beginnt gerade ein Umdenkprozess: nicht mehr die intensive Landwirtschaft, sondern eher die kleineren Bauernhöfe mehr fördern (die früher z.B. im Niedersächsischen Bauernbund bzw. der AbL organisiert waren). Die Agrarkommission hat erkannt, dass sich Intensivwirtschaft und Tierwohl gegenseitig ausschließen.

Wir, die Ratsmitglieder der Grünen und Linken in der Gemeinde Bockhorn, sind der Meinung, dass das Biosphärenreservat eine gute Chance für viele kleinere und mittlere Landwirtschaftsbetriebe, die sich jetzt schon für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen, gewesen wäre. Die Gemeinde Sande ist schon seit 2007 dem Biosphärenreservat beigetreten. Wäre es den Landwirten dort seitdem schlechter gegangen, hätte die Gemeinde das Projekt sicherlich schon längst beendet.

Besonders unangenehm ist uns die Bemerkung aufgefallen, dass die Raiffeisenbank die Landwirte davor gewarnt hat, dass bei einem Beitritt zum Biosphärenreservat ihre Grundstücke schlagartig an Wert verlieren könnten und damit auch als Kreditsicherung ausfallen. Welches Interesse treibt die Raiffeisenbank zu diesen unbewiesenen Behauptungen?

Zum Abschluss stellt sich für uns auch die Frage, wie ein Bürgermeisterkandidat der DCU damit werben kann, sich für den Umweltschutz einzusetzen und gleichzeitig verstritt seine Partei ausschließlich wirtschaftliche Interessen und versperrt somit den Weg für eine nachhaltige Entwicklung im Naturschutz und somit zum Erhalt unserer Umwelt.